Verzweifelte Menschen tun verzweifelte Dinge, und diese ewige Tatsache des Lebens wird in You're Killing Me (2023) deutlich, einem Teenager-Thriller, der mit seinem eigenen, ausgeklügelten Schema zum Leben erwacht. Auch wenn die Umsetzung nicht immer reibungslos verläuft, fesselt der Film die Aufmerksamkeit des Zuschauers, vor allem dank seines Gefühls der Dringlichkeit in Echtzeit und seines fesselnden Dilemmas.

Für eine Stipendiatin wie Eden (McKaley Miller) ist es eine große Sache, mit ihrer besten Freundin aufs College zu gehen. So sehr, dass sie ihren Klassenkameraden Schroder (Bryce Anthony Heller) um einen großen Gefallen bittet: Sie möchte, dass sein Vater, ein Kongressabgeordneter, ihr ein Empfehlungsschreiben schreibt. Dies könnte Edens einzige Chance sein, auf die Warteliste zu kommen und in ihre Traumschule aufgenommen zu werden. In der Zwischenzeit ist ihr Klassenkamerad verschwunden, aber niemand in der Schule macht sich die Mühe, Schroders Angels and Devils-Party ausfallen zu lassen. Eden hat ihre Ethik bereits einmal aufgegeben und ist bereit, sich noch tiefer zu beugen, wenn das bedeutet, dass sie den Brief bekommt.

In dem Moment, in dem „You're Killing Me 2023“ geradezu schreit „Lass uns gehen“, nimmt die Handlung eine Wendung zum Besseren. Eden schleppt seine Freundin Zara (Ciara Milliner) zu Schröders Party und macht eine überraschende Entdeckung. Und es ist ihr Wissen um dieses schmutzige kleine Geheimnis, das den Gesamtton der Geschichte verändert. Was als Druckmittel zu den eigenen Gunsten genutzt werden könnte, wird am Ende zum Barometer für die Moral jedes einzelnen Charakters.

Eden hat sich bereits als zwielichtig erwiesen, indem sie Schrader gebeten hat, die Regeln für sie zu beugen, aber jetzt kommt der entscheidende Faktor, der die Hauptfigur von allen anderen im Film unterscheidet. In einem so spannenden Thriller bleibt keine Zeit zum Nachdenken, daher ist Edens plötzlicher Moment der Klarheit in einer angespannten und leblosen Situation lobenswert, wenn nicht sogar idealistisch.

Im zweiten Akt ist „You're Killing Me 2023“ von seiner besten Seite. Da Eden nun weiß, was sie weiß, muss sie einen Weg finden, diese Informationen an die zuständigen Behörden weiterzuleiten. Ähnlich wie bei Filmen wie „Green Room“ wird diese Geschichte sofort zu einer Geschichte des Überlebens und scheinbar unüberwindlicher Widrigkeiten.

Zwischen Eden und ihrer Freiheit – ganz zu schweigen von der Gerechtigkeit – stehen drei widerliche Teenager, deren außerschulische Aktivitäten Schroders Vater die bevorstehende Wahl kosten könnten. Ihr Kampf ist natürlich nie körperlich intensiv, aber was bei dieser intensiven Aktion passiert, ist dennoch effektiv.

Du bringst mich um, 2023

Nach einem gefühlten langen, langwierigen Atemzug gerät „You're Killing Me 2023“ in einige spürbare Probleme, bevor es zu Ende geht. Diese ganze Situation gerät auf gefährliche Weise in nicht überraschendes Terrain, wenn weitere neue Charaktere in die Geschichte eintreten. Diese Pause sorgt nicht nur für eine leichte Flaute nach dem vergnüglichen Tempo, sondern der Film nimmt auch eine vorhersehbare Wendung nach der anderen.

Dies ist ein Film, der beiläufig seine transparente Botschaft wiederholt, dass die Reichen und Mächtigen mit ihren Missetaten davonkommen, während die weniger Glücklichen weiter leiden. Dies ist ein weiteres klassisches Thema, das viel Aufmerksamkeit erhält, insbesondere in Angeboten zeitgenössischer Genres. Dieser Film bringt jedoch nichts Neues ins Gespräch. Zumindest die erfahrenen Schauspieler Dermot Mulroney und die verstorbene Ann Heche, deren Rollen die makabere Geschichte weniger zum Leben erwecken, als man erwarten würde.

Trotz des enttäuschenden Abschlusses bleibt „You're Killing Me 2023“ eine fesselnde und zuweilen düstere Lektion darüber, dass moralische Verantwortung für die gerechte Partei nicht immer gut ausgeht, ohne sich darauf einzulassen.


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